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_17.05.2013

Glanzwerk - Lokale Kompetenzen global stärken

Deutscher Entwicklungstag, 25. Mai 2013, 10 bis 18 Uhr
Washingtonplatz in Berlin

LISTROS STAND (Nr 12 ) 10 - 18 Uhr
mit Schuhputzaktion und Wechselstube
HAUPTBÜHNE 18 Uhr

Dawit Shanko, Initiator von LISTROS e.V.,

"Der Blick nach vorn - Perspektiven der Jugend" - Gespräch mit Gudrun Kopp, (Parlamentarische Staatssekretärin BMZ), Prof. Dr. Heather Cameron (FU-Berlin) und Nia Künzer (UNICEF)

Im Mittelpunkt des LISTROS-Standes steht eine Installation aus 600 der insgesamt 3.500 original Schuhputzboxen. Sie wurden im Sommer 2010 von äthiopischen Listros (Schuhputzern) auf eine 20.000 Kilometer lange Reise nach Berlin geschickt und jede von ihnen enthält einen „Brief an die Welt“:

Diese Installation der GALERIE LISTROS zeigt, wie Tausende von Listros in Äthiopien die Verantwortung für ihre Familie und ihre Bildung übernehmen oder als kleine UnternehmerInnen ihre Chancen nutzen und damit einen unverzichtbaren Beitrag für ihre Zukunft leisten. Jede einzelne Box steht für die lebensbejahende Haltung und für das Interesse jedes einzelnen Listro, Kontakt mit der Welt aufzunehmen.

• „Ich arbeite, um später nicht mehr arm zu sein,“ schrieb die 18-jährige Meseret Hailu. „Deshalb sitze ich heute zu Füßen Anderer. Dennoch habe ich einen Wert. Daran gibt es keinen Zweifel.“ 
• Der 19-jährige Yesen Ajede beschreibt die Chancen der persönlichen Entwicklung, die er in seinem Job sieht folgendermaßen: „Jeder weiß, dass nur die Menschen, die groß sind, auch kleine Arbeiten tun können.“
• Auch der 13-jährige Tamrad Kadwas erkennt die Bedeutung seines Tuns: „Wir Listros wissen uns zu benehmen. Weil wir arbeiten, gehen wir satt in die Schule. Wer nicht arbeitet, verliert seine Flügel.“

LISTROS e.V. unterstützt die Unabhängigkeit und individuelle Entwicklung dieser Jugendlichen durch Hilfe zur Selbsthilfe und der Ermutigung zur Eigeninitiative.

An unserem Stand präsentieren wir den BesucherInnen den AFRO-LISTRO und den LISTROS GLOBAL PASS als Weltpremiere. Beides sind Sonderedition des senegalesischen Künstlers Mansour Ciss Kanakassy.

BesucherInnen können sich außerdem selbst in die Rolle eines Listro begeben, indem sie Schuhe putzen oder sich die Schuhe putzen lassen.  

Pressekontakt für Vorabinterviews und weitere Informationen
Dawit Shanko
Tel 030 - 32591220
Mobil 0171 - 1935364
shanko@listros.de

_17.05.2013

Weltpremiere der Währung AFRO-LISTRO

Samstag, 25. Mai 2013, 10:00-18:00 Uhr

STAND 12
Deutscher Entwicklungstag
Washingtonplatz, vor dem Berliner Hauptbahnhof

Listros – das sind jugendliche Schuhputzer in Äthiopien, die mit dieser Tätigkeit ihren Schulbesuch finanzieren und dadurch wegen allzu schlechter Arbeitsbedingungen häufig in ein Dilemma geraten: Die Zeit zum Lernen fehlt, die Arbeit ermüdet, die guten Noten bleiben aus.

Fragt man die Listros, was sie sich wünschen, ist ihre Antwort überraschend: Die meisten wollen kein Geld und keine teuren Geschenke großzügiger Spender. Stattdessen wollen sie Anerkennung für ihre Arbeit, feste Preise für ihre Dienstleistung und einen vernünftigen Regen- und Sonnenschutz, der ihnen das Arbeiten erleichtert.

Eine Unterstützung für alle arbeitenden Jugendlichen in Äthiopien soll die Sozialwährung AFRO-LISTRO sein, die LISTROS e.V. am ^{Stand 12} während des Deutschen Entwicklungstag 2013 als Weltpremiere präsentiert. Der AFRO-LISTRO kann beim Schuhe putzen verdient und in einer Wechselstube getauscht werden.

In Anlehnung an seine bereits existierende visionäre afrikanische Einheitswährung Afro, hat der senegalesische Künstler Mansour Ciss Kanakassy nun den AFRO-LISTRO gemeinsam mit LISTROS e.V. entwickelt, um den Listros ein Tauschmittel zur Hand zu geben. Der AFRO-LISTRO soll Tauschbeziehungen ermöglichen, die nicht auf Geld, sondern sozialem Engagement fußen. Eine Währung, die es einem einfacherer macht, an seiner Umgebung zu partizipieren, auch wenn es an „harter“ Währung fehlt. 

^Weiterlesen Der Afro-Listro gibt die Möglichkeit zur individuellen Hilfe 

_17.05.2013

Wer sind die Listros?

Listros, so nennt man die jugendlichen Schuhputzer in Äthiopien. Sieht man diese mit ihren einfachen Holzkästen in den Straßen von Addis Abeba Passanten die Schuhe putzen, stellt sich schnell der Eindruck ein, diese Jugendlichen seien arm, ungebildet mittellos und hilfsbedürftig.

Die Initiative LISTROS e.V. bietet eine andere als die verbreitete Sichtweise an: Obwohl das Phänomen Listros eng mit der Armut im Land zusammenhängt, sind Listros nicht das Problem, sondern die Lösung. Die jungen Menschen erarbeiten sich aus eigener Kraft die Möglichkeit auf Bildung und lernen zu dem Verantwortungsbewusstsein, Pflichtgefühl, Identitätsfindung und den Umgang mit anderen Menschen.

An jedem Tag lernen sie also Dinge, die die Schulen nicht vermitteln. Man darf trotzdem nicht vergessen, dass die Listros für ihre Schulbildung arbeiten und nicht anstatt ihrer. Die Tätigkeit der Listros ist daher auch keine ausbeuterische Kinderarbeit – die verurteilt LISTROS e.V. auf Schärfste - sondern ist eine Chance, die viele Jugendliche ergreifen, um sich selbst zu helfen. Deshalb unterstützen wir diese Jugendlichen, nicht aber Kinderarbeit. Listros arbeiten für sich, ihre Bildung und die Unterstützung ihrer Familie. Sie gehen somit einen großen Schritt in ihrer persönlichen Entwicklung und erarbeiten sich selbst eine besser Zukunft.

Oberstes Ziel von LISTROS e.V. ist es, Ideen zu entwickeln, wie alle Menschen Menschen auf ihrem eigenen Entwicklungsweg unterstützt werden können. Während des Deutschen Entwicklungstages möchten wir unser Engagement für eine gemeinsame globale Zukunft unter dem Motto „LOKALE KOMPETENZEN GLOBAL STÄRKEN“ präsentieren.

Da am 25. Mai 2013 der 50. Jahrestag der Afrikanischen Union gefeiert wird, möchten wir besonders die Eigenständigkeit und die Hilfe zur Selbsthilfe in der Vordergrund stellen. Denn auch aus Briefen der Listros geht klar hervor, dass sie sich zwar Unterstützung im Sinne von besseren Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung wünschen, doch keine finanzielle Abhängigkeiten.