Künstlergespräch "Leere Räume"


14.02.2013

Engdaget Legesse im Gespräch mit Dr. Kerstin Volker-Saad

Das Thema der Ausstellungsreihe „von dort bis hier“ traf bei Engdaget Legesse den Nerv seines künstlerischen Schaffens seit 2008 und die Arbeit an seiner Ausstellung „Leere Räume“ gestaltete sich daraufhin als performative Antwort. Die Leere, der Überdruss, die Schmerzen, die Verunsicherung, die der aus Äthiopien stammende Künstler Engdaget Legesse in seinen Bildern ausdrückte, hatten auch seine Seele erreicht und diese Gefühle begannen massiv an seinem Selbstbewusstsein und Selbstverständnis als Künstler zu nagen.

Die Vernissage am vergangenen Donnerstag zeigte Engdaget Legesse als starken und schwachen Künstler zugleich, der sich und seine prekäre Stimmungslage inszenierte: Er war anwesend durch seine Abwesenheit. Er zog sich schweigend in seine beleuchtete Installation zurück und konfrontierte die Gäste der Vernissage buchstäblich mit der im Umfeld herrschenden Dunkelheit – über Stunden hinweg.

In dem Künstlergespräch nimmt die Berliner Ethnologin, Kuratorin und Ausstellungsmacherin Dr. Kerstin Volker-Saad den Dialog mit dem Künstler auf und wird ihn (hoffentlich) wieder „zum Sprechen bringen“. Was bedeutet es in einer Zeit wenn die Kunst globaler wird, als Künstler transnational unterwegs zu sein? Welche Verortung ist möglich oder sogar nötig? Wie positioniert sich ein Künstler - egal welcher Herkunft - heutzutage mit den vielen neuen „Art Worlds“ der „Global Contemporary“ (Belting, Buddensieg, Weibel 2013), um wahrgenommen zu werden und sein Einkommen zu sichern? Engdaget Legesse hat viele Fragen über die fast zwanzig Jahre seiner künstlerischen Schaffensphase gesammelt, auf die er durch diese Ausstellung mit Arbeiten „reagiert“, die sein Leben reflektieren. Das Publikum wird herzlich dazu aufgefordert im Laufe des Gespräches in den performativen Charakter der Ausstellungsinszenierung einzusteigen.